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Nature communications earth & environment
https://doi.org/10.1038/s43247-025-02118-2
Current-use pesticides in vegetation,
topsoil and water reveal contaminated
landscapes of the Upper Rhine Valley,
Germany
Ken M. Mauser , Jakob Wolfram , Jürg W. Spaak , Carolina Honert & Carsten A. Brühl
Studie über Pestizidbelastung in Böden und Vegetation im Rheingau und Schwarzwald.
"Insgesamt 63 Pestizide hat das Forschungsteam nachgewiesen und nahezu alle Messstandorte waren belastet. In 97 Prozent der Boden- und Vegetationsproben wurden Rückstände gemessen, oft in
komplexen Mischungen aus mehreren Wirkstoffen. Laut der Forscher ist es besonders bedenklich, dass selbst abgelegene Gebiete nicht frei von Pestiziden sind. Die Wirkstoffe wurden auch mehrere
hundert Meter von landwirtschaftlichen Flächen entfernt nachgewiesen. Im Durchschnitt wurden im Oberboden fünf Pestizide gemessen, wobei einzelne Proben bis zu 26 verschiedene Wirkstoffe
aufwiesen. Die Vegetation war im Mittel mit sechs Pestiziden belastet, in einigen Fällen sogar mit bis zu 21 Stoffen"
Die Forschenden weisen darauf hin, dass in der Bewertung von Pestiziden Mischungseffekte und Abdrift nicht berücksichtigen und vor allem die Effekte auf Schutzgebiete ignoriert werden.
Pestizidbelastung im Hochschwarzwald und in der "Kleinen Kalmit" bei Landau wurde nachgewiesen.
Eine Modellierung der Belastung zeigt, dass sie weit über die behandelten Gebieten hinausgeht.
"Notwendig seien zudem großflächige Pilotprojekte, in denen pestizidfreie Kulturlandschaften im Maßstab von 10 x 10 Kilometer entstehen. Nur so lassen sich positive Effekte von nachhaltigen
Anbausystemen auf die Biodiversität wirklich messen, so die Forscher. Derzeit hat eine pestizidfreie und auf kleinen Flächen etablierte Landwirtschaft in der durch Pestizide belasteten Umgebung
keine Chance, ihr Potenzial auszuschöpfen. „Jetzt ist die Politik gefragt, großflächige und effektive, pestizidfreie Ansätze zu entwickeln, zu fördern und die Transformation hin zu einer
nachhaltigen Landwirtschaft entschlossen voranzutreiben“."
Bernd Wille
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