der Artikel fasst die Kritik am Zulassungsverfahren zusammen:
- die RAK-Werte (regulatorisch akzeptable Konzentrationen in Gewässern, die darüber entscheiden wie ein Pestizid eingesetzt werden darf) werden bei neuen Erkenntnissen nicht oder nur sehr langsam angepasst
- sie berücksichtigen nicht die realen Verhältnisse für kleine Gewässer
- sie berücksichtigen nicht die Wirkungen auf besonders pestizidempfindliche Organismen
- für schon lange zugelassene Pestizide liegen oft keine Daten vor und werden auch nicht nachgeliefert bzw. nachgefordert
- sie berücksichtigen in der Regel nicht die realen Verhältnisse bei Regenereignissen
- es findet kein systematisches Monitoring nach der Zulassung statt
aus der Zusammenfassung:
"Verantwortung übernehmen und Gewässer schützen
Die Analyse der im Kleingewässermonitoring ermittelten Gewässerbelastung hat verschiedene Handlungsbedarfe aufgezeigt: die Notwendigkeit Einträge in Gewässer generell zu reduzieren sowie
spezifische, mittelbezogene Anpassungen im Rahmen der Zulassung und gegebenenfalls des Risikomanagements von Pflanzenschutzmitteln vorzunehmen."
...
"Im Rahmen der Zulassung von Pflanzenschutzmitteln wurden bislang keine Handlungsoptionen umgesetzt, obwohl die bisherigen Erkenntnisse zeigen, dass die Trägheit des Zulassungsverfahrens von
Pflanzenschutzmittel eine offensichtlicheUrsache für Belastungen der Gewässer darstellt. Die derzeitige Risikobewertung und Zulassungspraxis von Pflanzenschutzmitteln kann Einträge in Gewässer
nicht hinreichend verhindern. Die bislang ermittelten Zusammenhänge müssen demnach als Anstoß genommen werden, Verbesserungen im Bereich der Zulassung und des Risikomanagements von
Pflanzenschutzmitteln aber auch im Hinblick auf die Produktverantwortung von Zulassungsinhabern zeitnah umzusetzen."
Bernd Wille
Kommentar schreiben