https://www.faz.net/aktuell/wissen/leben-gene/pestizide-sie-schaden-insekten-auch-in-geringer-dosis-110067382.html?GEPC=s9
Gefunden in der FAZ und wichtig zum Verständins des weitverbreiteten Insektensterbens:
Eine Screening-Studie über 1024 Substanzen (Herbizide, Fungizide und Pflanzenwachstumshemmer) wurden nichttödliche Wirkungen dieser Substanzen auf nicht-target-Organismen untersucht. Mit
einer Reihe von Screening-Tests wurden Verhaltensänderungen, Entwicklungs- und Fortpflanzungshemmungen und Veränderungen der Genexpression untersucht.
Über die Hälfte der Substanzen zeigten negative Wirkungen. Die Effekte betrafen verschiedenen Instektenarten, auch Mücken und Schmetterlinge. Es ist offensichtlich, dass die gängigen
Tests für Agrochemikalien nur einen kleinen Teil der Wirkungen erfassen und unsere Bewertungsmechanismen zu kurz greifen.
Originalarbeit:
Pervasive sublethal effects of agrochemicals on insects at environmentally relevant concentrations
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Lautaro Gandara et.al.
https://www.science.org/toc/science/386/6720
Abstract:
(1) 57 % der Chemikalien beeinträchtigten das Verhalten der Larven bei Drosophila melanogaster (Fruchtfliegen), und ein höherer Anteil beeinträchtigte die langfristige Überlebensfähigkeit. Die
Exposition gegenüber subletalen (nicttödlichen) Dosen führte auch zu weitreichenden Veränderungen im Phosphoproteom (Regulation der Genexpression) sowie Veränderungen in Entwicklung und
Fortpflanzung. ... Wir beobachteten ähnliche Verhaltensänderungen bei verschiedenen Insektenarten, einschließlich Stechmücken und Schmetterlingen. Diese Ergebnisse legen nahe, dass eine weit
verbreitete subletale Pestizidexposition das Verhalten und die Physiologie von Insekten verändern kann und damit
das langfristige Überleben der Populationen bedroht.
(2) Schlussfolgerungen:
Unsere Ergebnisse unterstreichen die komplexen physiologischen Mechanismen hinter diesen Phänomenen,
keine Korrelation zwischen akuter und langfristiger und Langzeit-Letalität (Abb. 1F), was auf unterschiedliche
pharmakodynamische Prozesse (z. B. Ausscheidung, Bioakkumulation, usw.). Zukünftige Forschungen können
diese Prozesse - und die Rolle, des Darmmikrobioms bei diesen Prozessen Molekül für Molekül untersuchen. Zusammengenommen unterstreichen diese Beobachtungen
das Potenzial der ökologischen Entwicklungsbiologie für Diskussionen über die Nachhaltigkeit, weil sie über Lebensstadien hinweg quantitative Informationen darüber liefern kann, wie biologische
Systeme auf vom Menschen verursachte Umwelteinflüsse reagieren (40).
Daher legen unsere Ergebnisse nahedass die nächste Generation von Pestiziden einer umfassenderen Prüfung auf subletale Effekte bei verschiedenen repräsentativen
Arten unterzogen werden sollten. Vor allem liefern diese Arten von Tests genauere Daten darüber, wie man Schädlingsbekämpfung ohne negative Auswirkungen auf medizinisch wichtige Vektorspezies und
die gesamte Artenvielfalt der Insekten .
Übersetzt mit DeepL.com (kostenlose Version, mit etwas Hilfe von mir)
Bernd Wille
(1) In Drosophila melanogaster,
57% of chemicals affected larval behavior, and a higher proportion compromised long-term
survivability. Exposure to sublethal doses also induced widespread changes in the phosphoproteome
and changes in development and reproduction. The negative effects of agrochemicals were
amplified when the temperature was increased. We observed similar behavioral changes across
multiple insect species, including mosquitoes and butterflies. These findings suggest that
widespread sublethal pesticide exposure can alter insect behavior and physiology, threatening
long-term population survival.
(2) Conclusions:
Our results underscore the complex physiological mechanisms behind these phenomena,
with no correlation between acute and longterm lethality (Fig. 1F), which suggests differ-
ent pharmacodynamic processes (e.g., clearance,bioaccumulation, etc.). Future research can ex-
plore these processes—and the role that the gut microbiome plays in them—on a molecule-by-
molecule basis. Together, these observations emphasize the potential for ecological devel-
opmental biology toward discussions on sustainability because it can provide quantitative
information across life stages on how biological systems react to human-driven environmental
perturbations (40).
Therefore, our findings suggest that the next generation of pesticides should
be subjected to more comprehensive testing focused on sublethal effects across different
representative species. Notably, these types of assays provide more precise data on how to
target pest control for medically important vector species without negatively affecting
overall insect biodiversity.
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