MON810 (Botulinus-Toxin)-Mais in Spanien
Testbiotech verliest Brief auf Bayer-Hauptversammlung: Teosinte (invasive mexikanische Mail-Urform) führt jetzt sochon zu Ernteverlusten und kann durch Gentransfer Wachstumsvorteile
bekommen.
https://www.testbiotech.org/aktuelles/testbiotech-fordert-ende-des-anbaus-von-gentechnik-mais-mon810/
Gentransfer von MON810 zu invasiver Wildpflanze - die Debatte läuft sein 2016 und wurde bis 2022 von der EFSA eher ignoriert.
Laut EFSA (2016) sind die Risiken gering: https://www.efsa.europa.eu/en/supporting/pub/en-1094, Relevance of new scientific evidence on the occurrence of teosinte in maize fields
in Spain and France for previous environmental risk assessment conclusions and risk management recommendations on the cultivation of maize events MON810, Bt11, 1507 and GA21
*"Die Wachstumsgewohnheiten der Teosinte-Arten und -Unterarten sowie der Mais × Teosinte-Hybriden sind so beschaffen, dass der Erwerb von Insektenresistenz und/oder Herbizidtoleranz durch
vertikalen Genfluss ihre relativen invasiven Eigenschaften unter EU-Bedingungen wahrscheinlich nicht verändern wird. Die Auswirkungen der Insektenresistenz und/oder Herbizidtoleranz von Mais ×
Teosinte-Hybriden auf andere Organismen, die abiotische Umwelt oder biogeochemische Kreisläufe sind wahrscheinlich sehr gering, sofern Maßnahmen zur Bekämpfung und/oder Ausrottung von Teosinte
und seinen Nachkommen in befallenen landwirtschaftlichen Gebieten ergriffen werden."
Inzwischen liest sich das etwas anders:
Assessment of the 2021 post-market environmental monitoring report on the cultivation of genetically modified maize MON 810 in the EU
European Food Safety Authority (EFSA), Antoine Messéan, Fernando Álvarez, Yann Devos, Ana M. Camargo
First published: 06 December 2023
https://doi.org/10.2903/j.efsa.2023.8411
Maiszünsler (Ostrinia nubilalis)-Resistenz in einer Provinz, soll durch bessere Einhaltung der Anbauvorschriften unterdrückt werden. Teosinte-Problem nicht gefunden da der consent-holder
(i.e. Bayer) nicht danach sucht. Eine Änderung der Datenerhebung wird relativ dringend angeraten:
**"3.2.4.3 Schlussfolgerungen zu Teosinte
Die EFSA bekräftigt ihre früheren Empfehlungen zu Teosinte (EFSA, 2022) und fordert den Inhaber der Zustimmung dringend auf, diese ab der Anbausaison 2022 von Mais MON 810 umzusetzen:
Der Inhaber der Zustimmung sollte die Vorlage für den Fragebogen für Landwirte dahingehend überarbeiten, dass sowohl das Auftreten von Teosinte als auch die entsprechenden
Befallsgrade gemeldet werden;
Der Inhaber der Zustimmung sollte Teosinte ausdrücklich in die Strategie für die Literaturrecherche einbeziehen, um alle neuen wissenschaftlichen Erkenntnisse über Teosinte,
die für die Umweltverträglichkeitsprüfung und das Risikomanagement von Mais MON 810 relevant sind, zu ermitteln und abzurufen (einschließlich Erkenntnissen, die es ermöglichen, spezifische
Risikohypothesen über den erarbeiteten Schädigungspfad zu testen und Annahmen für die Umweltverträglichkeitsprüfung und das Risikomanagement zu bestätigen);
Der Inhaber der Zustimmung und die zuständigen Behörden tauschen relevante Informationen über Teosinte für Regionen aus, in denen der Anbau von Mais MON 810 zusammen mit
Teosinte vorkommen kann.
Die EFSA ermutigt die zuständigen ES-Behörden, weiterhin umfassende Unkrautbekämpfungsmaßnahmen zur Überwachung, Bekämpfung und/oder Ausrottung von Teosinte in befallenen
landwirtschaftlichen Gebieten anzuwenden und den Anbau von Mais MON 810 auf Feldern einzuschränken, auf denen das Auftreten von Teosinte-Pflanzen regionale Befallsschwellen überschreitet. Die
Überwachungs-, Bekämpfungs- und Tilgungsmaßnahmen in ES (insbesondere in Aragón und Katalonien, wo Mais MON 810 in großem Umfang angebaut wird) tragen dazu bei, das geringe Potenzial des
vertikalen Genflusses zwischen gentechnisch
verändertem Mais und Teosinte und damit die Wahrscheinlichkeit des Auftretens von Umweltschäden über den postulierten Schadenspfad zu verringern".
anderes Problem: Toxizität des BT-Maises für Schmetterlinge
***"Auf der Grundlage der Modellschätzungen empfahl das GVO-Gremium den Risikomanagern, einen Isolationsabstand von 20 Metern zwischen geschützten Lebensräumen, in denen empfindliche
NT-Lepidoptera vorkommen, und dem nächstgelegenen MON-810-Maisfeld einzuhalten. Diese Empfehlung an die Risikomanager ist nach wie vor gültig, sofern sie im Zusammenhang mit den Schutzzielen für
Nicht-Ziel-Lepidopteren und dem Ausmaß der Aufnahme von MON 810-Mais in einer bestimmten Region als notwendig und verhältnismäßig angesehen wird."
Manipulation von mi-RNAs
https://www.testbiotech.org/aktuelles/ngt-pflanzen-efsa-uebersah-extrem-wirkungsvolle-und-risikoreiche-anwendungen/
Testbiotech weist darauf hin, dass die EU-Kommission (bzw. das beauftragte Gremium) eine sehr weitreichende Anwendung von CRISPR-CAS (neudeutsch NGT)-Manipulationen nicht berücksichtigt
hat.
miRNA-Gene sind Bestandteil eines komplizierten Regelungssystems, das es Pflanzen ermöglicht, auf z.B. Umweltstress oder Schädinge zu reagieren indem sie Gene ein und ausschalten.
"Wie groß die Eingriffstiefe ist, die durch das Ausknipsen von miRNA-Genen erreicht wird, wurde zum Beispiel an Reispflanzen gezeigt: Chinesische und US-amerikanische ForscherInnen schalteten
zwei Gene einer Familie von miRNA-Genen aus, die sowohl an Wachstum und Entwicklung als auch an Wechselwirkungen mit Pflanzenpathogenen beteiligt ist. Sie beobachteten Veränderungen in der
Expression von insgesamt 119 miRNA-Genen und insgesamt 763 weiteren Genen, die für Proteine kodieren."
Solche weitreichenden Veränderungen würden nach dem neuesten Kommissionsvorschlag nicht unter die Überwachung von transgenen Pflanzen fallen und solche Organismen könnten
unkontrolliert freigesetzt werden.
Bernd Wille
Originalzitate:
*"The growth habits of teosinte species and subspecies, and maize × teosinte hybrids are such that the acquisition of insect resistance and/or herbicide tolerance through vertical gene flow is
unlikely to change their relative invasive characteristics under EU conditions. The impact of insect resistance and/or herbicide tolerance in maize × teosinte hybrids on other organisms, the
abiotic environment or biogeochemical cycles is likely to be very low, provided that measures are employed to control and/or eradicate teosinte and its progeny in infested agricultural
areas."
**3.2.4.3 Conclusions on teosinte
EFSA re-iterates its previous recommendations on teosinte (EFSA, 2022) urging the consent holder to implement them from the 2022 growing season of maize MON 810 onwards:
The consent holder should revise the farmer questionnaire template to include the reporting of both the occurrence of teosinte and corresponding levels of infestation;
The consent holder should explicitly include teosinte in the literature search strategy to identify and retrieve all new scientific evidence on teosinte relevant for the ERA
and risk management of maize MON 810 (including evidence that enables to test specific risk hypotheses of the devised pathway to harm, and confirm ERA and risk management assumptions);
The consent holder and the Competent Authorities share relevant information on teosinte for regions where maize MON 810 cultivation may co-occur with teosinte.
EFSA encourages the ES Competent Authorities to continue employing comprehensive weed management measures to monitor, control and/or eradicate teosinte in infested agricultural
areas, and restrict the cultivation of maize MON 810 in fields where the incidence of teosinte plants exceeds regional infestation thresholds. The monitoring, control and eradication measures put
in place in ES (especially in Aragón and Cataluña where maize MON 810 is widely grown) contribute to further reduce the low potential of vertical gene flow between GM maize and teosinte, and thus
the likelihood of environmental harm to occur through the postulated pathway to harm."
***Based on the model estimates, the GMO Panel recommended risk managers to implement an isolation distance of 20 meters between protected habitats, where sensitive NT Lepidoptera can be found,
and the nearest maize MON 810 field. This recommendation to risk managers is still valid wherever considered necessary and proportionate, in connection with the protection goals for non-target
lepidoptera and the levels of maize MON 810 uptake in a given region.
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