Innovate beyond PFAS

Innovate beyond PFAS
Martin Scheringer
Professor of environmental chemistry at RECETOX, Masaryk University, Brno, Czech Republic, and a senior scientist and group leader at ETH Zürich, Zürich, Switzerland. He is also the chair of the International Panel on Chemical Pollution and a co-coordinator of the Global PFAS Science Panel.

Science
20 Jul 2023
Vol 381, Issue 6655
p. 251
DOI: 10.1126/science.adj7475

"Auf beiden Seiten des Atlantiks hat sich die Regulierung der weit verbreiteten PFAS als komplex erwiesen und weiterentwickelt. Ihr Vorhandensein in Hunderten von verschiedenen Produkten - von Antihaft-Kochgeschirr über Lebensmittelverpackungen bis hin zu Löschschaum - und ihre Persistenz in Lebensmitteln, Trinkwasser und der Umwelt haben zu einem Verschmutzungsproblem von bisher ungekanntem Ausmaß geführt. Kürzlich wurde zum Beispiel berichtet, dass 45 % des Leitungswassers in den Vereinigten Staaten mindestens eine Art von PFAS enthält."

Das Problem ist die Persistenz: die Substanzen werden praktisch nicht abgebaut. Persistenz ist aber in der Chemikalienbewertung weitgehend ignoriert worden.
Substanzen mit "mittlerer" Giftigkeit wurden weniger berücksichtigt. Das rächt sich jetzt bei denen, die sehr persistent sind. Traditionell war der Ansatz, dass persistente Chemikalien wenig reaktiv seien und daher eher harmlos. Sie können jedoch trotzdem mit Organismen interagieren und Schaden anrichten. Tatsächlich führt die Persistenz zu immer höheren Konzentrationen und vervielfacht die Toxizität.

Jetzt lernen wir, dass persistente Substanzen (genauso wie hochtoxische) nur in geschlossenen industriellen Systemen genutzt werden können. Persistenz wird auch in den etablierten Systemen zur Bewertung von Chemikalien nicht ausreichende berücksichtigt.

Die Forschung sei auf dem Wege, es sei in der Regel auch in schwierigen Fällen möglich, Alternativen zu entwickeln. Tatsächlich gäbe es möglicherweise einen "lock-in" Effekt (Verhinderung von Fortschritt) weil in vielen Bereichen einfach zu handhabende fluorierte Verbindungen die Suche nach neuen Konzepten verhindert haben. Die Wissenschaft sei aufgerufen, bessere, sicherere Technologien zu entwickeln.

 

Bernd Wille

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