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Jenseits der sicheren Grenze ....

Sie haben das Diagramm sicher schon mal gesehen: 

Tortendiagramm mit 8 oder mehr Ausschnitten, die in einen grünen, gelben oder roten Bereich vorstossen.

Siehe z.B.

https://www.science.org/doi/10.1126/science.1259855#Fa  (Stand 2015)

 (siehe 1. Grafik)

 

Vorgestellt wurde das Konzept z.B. in

Planetary boundaries: Guiding human development on a changing planet

Will Stephen et. al.  SCIENCE • 15 Jan 2015 • Vol 347, Issue 6223 • DOI: 10.1126/science.1259855

 

der Ansatz besteht darin, die Belastung des Planeten in eine Reihe von Segmenten zu teilen und mit Hilfe wissenschaftlicher Rechenmodelle auszuwerten. Das Ergebnis kann man dann farblich kennzeichnen und man erhält eine Darstellung der Belastung, die dann auch für "Entscheider" verständlich ist.

 

Grün ist der sichere Bereich, gelb steht für Belastung, rot für Gefahr

Mal als Liste:

 

Segment:                                                                 Einschätzung 2015:

-Klimawandel                               gelb

-Biosphäre

   -genetische Diversität                        rot

   -Funktionale Diversität                        ?

-Veränderung des Landsystems;                 gelb

-Süßwassernutzung                       grün

-Biochemische Flüsse

     -Phosphor                              rot

     -Stickstoff                                         rot

-Versäuerung der Ozeane                 ;grün

-Belastung der Atmosphäre mit Aerosolen             ?

-Stratosphärischer Ozonabbau                                  grün

-Neue Stoffe                                              ?

 

Neue Stoffe ("novel entities") stehen für  "refers to entities that are novel in a geological sense and that could have large-scale impacts that threaten the integrity of Earth system processes", also Stoffe, die in geologischem Sinne neu sind und die Prozesse des Systems Erde beeinträchtigen können. Dabei handelt es sich um neue (vom Menschen eingeführte)  Entwicklungen (Stoffe, Abbauprodukte etc.). Hier reden wir von chemischer Verschmutzung, Freisetzung von Chemikalien, Abfall etc. Ein wichtiger Bereich ist dabei Plastikabfall (Mikro- und normale Abfälle).

 

In einer neuen Publikation

Outside the Safe Operating Space of the Planetary Boundary for Novel Entities,  Linn Persson et.al.

Environmental Science & Technology Article ASAP

DOI: 10.1021/acs.est.1c04158

bzw: https://pubs.acs.org/doi/pdf/10.1021/acs.est.1c04158

 

weisen die Autoren darauf hin, dass für diesen Bereich (2015 mit Fragezeichen markiert, also nicht auswertbar) heute die Grenze der Sicherheit überschritten ist.

"Kurz gesagt, das schnelle Wachstum der Vielfalt, Produktionsmengen und Freisetzungen übersteigt die Fähigkeit der Gesellschaft, NEs zu bewerten, geschweige denn zu managen. Die planetarischen Belastungen sind bereits beträchtlich. Große Unterschiede in den Managementkapazitäten zwischen Ländern mit unterschiedlichem Einkommensniveau bedeuten, dass selbst wenn die Chemikalien- und Abfallmanagement in einigen Ländern verbessert wird, NEs weiterhin produziert, verwendet und entsorgt werden, ohne dass es in anderen Ländern ausreichende Vorschriften (und deren Durchsetzung) gibt, so dass NEs weiterhin in die Umwelt emittiert werden.

 

Übersetzt mit www.DeepL.com/Translator (kostenlose Version mit etwas Hilfe von mir)

"In short, rapid growth in diversity and production volumes and releases outstrips society’s ability to assess, let alone manage NEs. Planetary burdens are already considerable.1 Large differences in management capacity between countries of different income levels means that even when chemicals and waste management is improved in some jurisdictions, NEs will continue to be produced, used and disposed of with insufficient or nonexistent regulations and enforcement elsewhere, and thus NEs continue to be emitted into the environment.94"

 

B. Wille

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